Lieber Volker,
wir stehen vor der schwierigen Aufgabe, diese Zeilen nun an Dich verfassen zu müssen. Wenn diese Worte nicht für Deinen letzten Reiseantritt gelten würden, sondern für Deinen Renteneintritt, so könnten wir frohgemuter auf Deine Spuren schauen.
Volker, Du fragst Dich sicherlich, welche Spuren Du hinterlässt. Du warst bis zuletzt als Studienberater im AStA angestellt. 37 Jahre hast Du Generationen politisch, beraterisch und sozial begleitet. Deine Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu erfassen und weiterzugeben, hat den AStA und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geprägt.
Du warst mit Sicherheit der beste Studienberater, den es je an der Universität gegeben hat. Du hast Dich über alle Maßen mit Deiner Aufgabe identifiziert und hattest ein profundes Wissen, das Dich zu der besten Anlaufstelle an der Kieler Uni für Studierende mit ihren vielfältigen Fragen machte.
In Deinem Namen wollen wir kurz in Deine Vergangenheit an der CAU zu Kiel schauen. Ende der 80er warst Du ein Gründungsmitglied der HSG „Graue Panther“, die mehrere Jahre den AStA-Vorstand stellte. 1984 warst du selber stellvertretender AStA-Vorstand. 1986 und 1987 sowie 1989 warst du Pressereferent im AStA. 1990 dann nochmal Referent für Studienberatung. Jahrelang warst Du für die Publikation des Campus Guides und der Hochschulzeitung SKIZZE zuständig. Über 40 Jahre warst Du im AStA aktiv, fördertest Studierende und standest immer mit Rat und Tat beiseite.
Kunst war deine Leidenschaft, bundesweit und über die Grenzen hinaus, warst Du zu Ausstellungen unterwegs. Als absoluter Bob Dylan Fan bist Du ihm nicht nur hinterher gereist, auch Dein Wissen war und Deine Sammlung ist von unschätzbarem Wert. Über Fußball fachsimpeln, in die Trekki-Welt eintauchen, im nächsten Moment tiefe philosophische Gespräche und sich lebendig Streiten, all das war möglich.
Du wirst uns fehlen, Deine Ecken und Kanten, Dein Humor, Dein scharfsinniger Verstand, Dein Wirken war unbeschreiblich wertvoll und wundervoll.
Deine Erinnerung bleibt.
Danke Volker
Unser langjähriger Kollege Volker Röhrich ist am 10.01.2024 im Alter von 64 Jahren verstorben. Wir betrauern den Verlust.
Kondolenzbuch für Volker
Hier habt ihr die Möglichkeit, in Euren Worten Abschied von Volker zu nehmen und gemeinsame Erinnerungen zu teilen.
du warst eine der ersten Personen, die ich in meinem Studium kennengelernt habe. Mit bemerkenswerter Freundlichkeit und Geduld hattest Du mir meinen Studiengang erklärt. Auch in den vielen folgenden Semestern standest Du mir immer mit deiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zur Seite. Du hast in deinen Jahren beim AStA unzähligen Studis die anfängliche Angst vor der Uni genommen. Dafür sind dir so viele Menschen dankbar. Du hast wirklich die Uni zu einem besseren Ort gemacht.
Mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass du von uns gegangen bist. Du hättest deine Rente so verdient gehabt. Ich werde dich vermissen.
Du hast eine beispiellos fundierte Studienberatung quasi aus dem Nichts über die Jahre aufgebaut und dir hohe Verdienste erworben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer in absehbarer Zeit deine Arbeit auch nur annährend ersetzen kann.
Bei all unser langjährigen Arbeit haben wir aber doch immer wieder Zeit gefunden, um meistens bei einem Kaffee über unsere beiden Fußballlieben – du warst immer Gladbacher, ich HSV-Fan seit Geburt – oder über unsere musikalischen Vorlieben zu schnacken. Bob Dylan war dein Idol, bei mir war und ist es Bruce Springsteen.
Ich erinnere mich mit einer gewissen Freude daran, wie ich dich einst mit 2 Singles von Bob Dylan (die ich vor Urzeiten einmal in Brüssel erwerben konnte) mehr als glücklich machen konnte.
Na ja, du hast dich dann mit einen der seltenen Platten des von mir sehr geschätzten Lee Clayton revanchiert.
Was ich dir aber am meisten anrechne, ist dein Umgang mit mir in Zusammenhang mit meinem Renteneintritt und damit dem Ende meiner Dienstzeit im AStA vor einigen Jahren. Du wußtest, dass ich mit "meinem" letzten AStA und da insbesondere mit dem damaligen Finanzreferat mehr als große Schwierigkeiten hatte und von mir aus auf eine Verabschiedung nach 34 Dienstjahren verzichtet habe.
Als du das gehört hast, sagtest du wörtlich "so schleichst du dich aber nicht davon", und du hast mich dann in dein Büro wenige Tage nach meinem letzten Arbeitstag eingeladen, wo wir wohl zwei Stunden bei Kaffee satt über Gott und die Welt und insbesondere das menschliche Umfeld im AStA gesprochen haben. Wir waren uns in allen Fragen und auch in der Einschätzung bestimmer Personen des AStA einig.
Als Abschiedsgeschenke von dir übergabst du mir dann die gerade erschienene Biographe von Achim Reichel und eine Flasche sehr guten irischen Whiskey. Beides Volltreffer, da du genau wußtest wie ich ticke.
Lieber Volker, ich brech hier mal ab, da ich den Rahmen auch nicht sprengen will und von dir nicht den Satz "Krukowska, nun ist auch mal gut…" hören möchte.
Mach es gut, Volker – Du wirst unvergessen bleiben.
Bedanken möchte ich mich am Ende nur noch, aber ganz besonders beim amtierenden AStA und bei Leonie Bucksch von der Personalkoordination für die komplette Organisation der Trauerfeier für dich. Das verdient hohen Respekt!!!
Und du Volker wirst sicher auch irgendwie mitbekommen haben, dass ganz viele von deinen AStA-Oldies der letzten Jahrzehnte zur Trauerfeier gekommen sind und dir die letzte (und mehr als verdiente!!!) Ehre erwiesen haben.
Du fehlst.
Stephan Krukowska (mehrere Jahre AStA-Vorsitzender und 34 Jahre Angestelllter im AStA)