Gemeinsame Stellungnahme des AStA und der FVK
Am 15.11.24 fand die Night of the Profs an der CAU Kiel statt. In diesem Rahmen wurden Vorträge von Dozierenden verschiedener Fachbereiche zum übergeordneten Thema Extreme gehalten.
Uns haben im Nachgang eines Vortrags einige Beschwerden erreicht. Laut diesen habe ein Dozent zu Beginn seines Vortrages die Genderkultur in einen direkten Vergleich zu der Sprachzensur des Nationalsozialistischen Deutschlands im Dritten Reich gesetzt. Eine Reflexion dieser Konnotation blieb dabei aus. Daraufhin hat es Widerreden aus dem Publikum gegeben, welche eine Diskussion mit dem Vortragenden zur Folge gehabt hätte. Diese Diskussion eskalierte dann in extremistischen Parolen des Dozenten.
Der AStA sowie die FVK-Koordination sprechen sich mit dieser Stellungnahme klar gegen die hier vertretenen Werte aus. Es ist fahrlässig, diese in einer Bildungseinrichtung zu präsentieren. In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere des beobachteten Rechtsrucks, ist es von großer Bedeutung, Personen mit derartigen Ansichten keine Bühne zu bieten.
Für die ehrenamtlichen Helfenden und Studierenden, die ihre Freizeit investiert haben, um ein Programm zu gestalten, das darauf abzielt, die Kieler Gesellschaft zu vereinen und die Universität zu einem offenen Ort zu machen, äußerst enttäuschend, dass ein solcher Vorfall alles überschattet und somit ihre Bemühungen in den Hintergrund drängt. In Zusammenarbeit mit der Universität werden wir uns in Zukunft der Verantwortung zur Auswahl von Vortragenden bewusst machen und sorgfältig prüfen, welchen Menschen eine Bühne geboten wird. Es ist nicht hinnehmbar, dass an einer Hochschule, einer Institution, die zum Ziel hat, Demokratie zu fördern, derartige Vorfälle vorkommen können und nur zögerlich und langsam darauf reagiert wird. Wir fordern ein Bekenntnis zur Demokratie.
Bildquellen
- Audimax-Fassade mit „Night Of The Profs“-Projektion: Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel