Der Rücktritt von Frau Fulda, am Samstag den 10.02, kam für uns unerwartet plötzlich, zumal hierzu keine Forderungen in den offiziellen Gremien gestellt wurden.
Es scheint, dass deutlich mehr Druck, auch intern, auf ihre Person ausgeübt wurde. Die Vorwürfe befinden sich derzeit noch in Prüfung und auch die Gutachten der eingereichten Exzellenzskizzen werden erst Ende des Monats verfügbar sein.
Das Verfahren der Rücktrittsforderungen war nicht einsehbar oder transparent gestaltet. Es gab einen offenen Brief an die Präsidentin, in welchem ihr der Rücktritt nahegelegt wurde.
Der Senat bildet das höchste Gremium der Universität, in dem alle wichtigen, die Uni betreffenden Entscheidungen beraten werden.
Hierzu würden wir auch die Beratung/Ankündigung der gestellten Rücktrittsforderung zählen. Auf der Senatssitzung am 07.02.24 wurden die Rücktrittsforderungen nicht öffentlich angesprochen.
Es wurde kein öffentliches und demokratisches Verfahren angestoßen und eine entsprechende Abwahl einzuleiten oder zumindest zu thematisieren.
Laura Falk (AStA Vorstand) dazu:
„Die aktuelle Handhabung erweckt den Eindruck, dass Entscheidungen nicht in der hochschulpolitischen Öffentlichkeit und den verantwortlichen Gremien getroffen werden. Wir sind schockiert über den Umgang mit der ehemaligen Präsidentin. Die Art und Weise des anscheinenden Umgangs werfen kein gutes Licht auf die Universität und Kultur an der Hochschule.“
Viele Universitätsmitglieder, so auch die Studierenden, mussten ihre Informationen vermehrt über die Medien einholen, anstatt hierfür aufuniversitätsinterne Kommunikationswege zurückgreifen zu können.
Die Kommunikation mit den Mitgliedern der Universität war nur begrenzt und lieferte keine weiteren Einblicke in den Ablauf.
„Man sollte meinen, das Chaos um die letzte Präsident*innenwahl hätte zu einem Lerneffekt geführt.“
So Stella Thomsen (AStA Vorstand).
Wir wollen noch einmal klarstellen, dass sich unsere Kritik an dem Präsidium und der ehemaligen Präsidentin hauptsächlich auf die interne Kommunikationsweise bezieht. Wir kritisieren, dass die aktuell vorliegenden Vorwürfe mit der gescheiterten Exzellenzstrategie vermengt undauf die Einzelperson bezogen werden.
Nun wird eine Findungskommission mit der Ausschreibung und Suche eine*r Nachfolger*in beauftragt werden. Für die Neubesetzung des Präsident*innenamts wünschen wir uns eine Person, welche die Universität nicht nur als potenziell exzellente Forschungseinrichtung sieht, sondern das Potenzial in Lehrauftrag und der Studierendenschaft erkennt. Die neue Person wird vor großen Herausforderungen stehen, das toxische Universitätsklima und die Unterfinanzierung von Hochschulen in Schleswig-Holstein werden dazu gehören. Wir erwarten von der Universität ein faires und professionelles Ausschreibungs- und Findungsverfahren.
Bildquellen
- Universitäts-Hochhaus am Christian-Albrechts-Platz (Westring/Olshausenstraße): Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel