Die Periode ist in der Gesellschaft immer noch mit einem Tabu versehen. Die Scham, welche durch die Tabuisierung gefördert wird, bringt ein großes Hindernis in der Gleichberechtigung von menstruierenden und nicht-menstruierenden Menschen. An der CAU identifizieren sich 54,3% der Studierenden als weiblich (Stand 2022/23), doch genau so können nicht-binäre und trans* Personen menstruieren, sodass mindestens die Hälfte der Studierenden auf Produkte während der Periode angewiesen sind. Somit gehört für diese Personen das Menstruieren monatlich zum Alltag und damit auch monatliche Kosten. Die Periodenarmut ist für viele eine Realität. Dies betrifft zum Beispiel auch Studierende, die BAföG beziehen. Zusätzliche Kosten durch den Kauf von Menstruationsartikel belasten weiter das bereits angespannte Budget. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Hygieneartikel nicht regelmäßig gewechselt werden, was gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
Die Scham vor der Periode führt oftmals dazu, dass sich Menschen von Lehrveranstaltungen oder Freizeitangeboten zurückziehen. Daher ist es wichtig die Tabuisierung aufzulösen. Mit der Bereitstellung von kostenlosen Menstruationsartikeln kann dieser Tabuisierung entgegengewirkt werden.
Menstruierende Personen haben nicht die Wahl, ob und wann sie menstruieren, daher ist es wichtig, an möglichst vielen Orten die entsprechenden Artikel anzubieten. Das kostenlose Bereitstellen von Periodenartikeln auf allen Toiletten erleichtert zudem die Teilnahme an Lehrveranstaltungen, denn die Menstruation lässt sich nicht planen und kann Studierende oft unvorbereitet treffen.
Die Stadt Kiel hat bereits den gesellschaftlichen Wert von kostenlosen Menstruationsprodukten erkannt und die allgemeine Verfügbarkeit in allen öffentlichen Toilettenräumen in der Kieler Kooperationsvereinbarung der Grünen und SPD festgehalten. Die Universität soll dem Beispiel der Stadt folgen und eine allgemeine Verfügbarkeit auf dem Campus ermöglichen.
Die Bildungsgerechtigkeit darf nicht an der Tabuisierung der Periode leiden, wir müssen für mehr Aufklärung und einer verbesserten Verfügbarkeit sorgen und fordern diese gegenüber dem Präsidium der Universität ein.