Stellungnahme

Stellungnahme des AStA zum 3G-Wintersemester 2021/22

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel begrüßt die Rückkehr zum Präsenzbetrieb und fordert solidarisches Verhalten aller Universitätsangehörigen

 

Wir befinden uns weiterhin in einer globalen Pandemie, in der der solidarische Schutz der Gesundheit jeder einzelnen Person und die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens und der Notfallversorgung als höchste Güter anzusehen sind.

Besonders Studierenden, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder Risikogruppen angehören, muss unsere Solidarität gelten. Im Gegensatz zu impffähigen, aber freiwillig ungeimpften Studierenden & Universitätsangehörigen, haben jene nicht die Möglichkeit sich dies aussuchen zu können und/oder sich impfen zu lassen.

Ihnen bedarf ein besonderer Schutz, den wir als Gemeinschaft an der CAU sicherzustellen haben.

 

Der Besuch von Präsenzveranstaltungen bleibt für Studierende, die Risikogruppen angehören, sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder mit gefährdeten Personen zusammenleben, eine schwierige Abwägung. Eine Lockerung der 3G Regelung würde Personen, die Risikogruppen etc. angehören, von Bildung ausschließen. Wir unterstützen daher die 3G-Regelung und die Sicherstellung durch Zugangskontrollen an der Universität ausdrücklich.

 

Des Weiteren hoffen wir, dass die Erkenntnisse und der Wissenszuwachs im Bereich der Digitalisierung in den letzten Jahren von den Verantwortlichen der Universität und den Dozierenden nicht von heute auf morgen verworfen werden. Damit die gewonnenen digitalen Lehrkonzepte nachhaltig nutzbar bleiben, müssen beispielsweise Vorlesungen auch weiterhin digital aufgezeichnet und zur Verfügung gestellt werden. Dies kommt nicht nur dreiviertel aller Studierenden zugute, da sie neben ihrem Studium arbeiten müssen, sondern auch all jenen mit Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen, oder jenen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in Präsenz an Vorlesungen teilnehmen können.

 

In Bezug auf das Testangebot unterstützen wir das Vorgehen der Universität und des Landes: Internationale Studierende, die bisher noch keine in der EU anerkannte Impfung erhalten haben und Studierende, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, werden weiterhin ein kostenfreies Testangebot nutzen können.

 

Wir als AStA appellieren außerdem weiterhin eindringlich an alle Studierenden und Angehörigen der Universität, sich impfen zu lassen. Wir sprechen uns aber ausdrücklich gegen eine Stigmatisierung ungeimpfter Menschen aus und fordern auch die Studierenden und Dozent*innen dazu auf, keine Drucksituationen aufzubauen bzw. zu tolerieren.

 

Die Diskussionen um den Wegfall des „kostenlosen“ Testangebotes führt vielerorts zu emotionsgesteuerten und unsachlichen Diskussionen. Hierzu muss angemerkt werden, dass bisherige Tests ebenfalls nicht ohne Kosten waren, sondern lediglich durch die Allgemeinheit finanziert wurden. Ab dem 11.10.21 müssen nur freiwillig ungeimpfte Personen diese Kosten selbst tragen. Ein Entschluss gegen eine Impfung ist eine persönliche Entscheidung, die auch eine persönliche und soziale Verantwortung und Konsequenzen mit sich bringt – so wie es jede Handlung und Entscheidung tut.

 

Sollten Menschen aufgrund von Angst oder mangelnden Informationen noch nicht geimpft sein, verweisen wir an die Beratungsangebote der Hausärzte*innen und Apotheken sowie beispielsweise auf die offiziellen Informationsseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

 

 

Als Teil der Universität sprechen wir uns ausdrücklich dafür aus, wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen und nach ihren Prinzipien zu handeln.

Heutzutage wissen wir, dass Impfungen – und hier konkret die Impfung gegen COVID-19 – die effektivste und gesundheitlich unbedenklichste Möglichkeit ist, die Verbreitung des Virus zu stoppen und den gesundheitlichen Schutz aller maßgeblich zu erhöhen.

 

Um bisher freiwillig ungeimpften Studierenden entgegenzukommen, finanzielle Belastungen möglichst gering zu halten und Existenznöten entgegenzuwirken fordern wir: Studierenden, die noch keinen vollständigen Impfschutz haben oder sich nun entscheiden, das kostenfreie Impfangebot wahrzunehmen, soll als Übergangslösung für zwei Monate ein kostenloses Testangebot zur Verfügung gestellt werden.

Darüber hinaus schlagen wir vor, dass die Universitätsleitung erneut die Möglichkeit der Nutzung von unter Aufsicht an der Hochschule durchgeführten Tests prüft, die sich aus §3 (1) Hochschulen-CoronaVO ergibt.

 

Wir sind der festen Überzeugung, dass solidarisches Verhalten zum Schutz all jener, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können und Risikogruppen angehören, von zentraler Bedeutung für ein erfolgreiches und sicheres Präsenzsemester sein wird. Jede Person an der CAU hat für sich und alle anderen Universitätsangehörigen die gesellschaftliche Aufgabe mit Vernunft, Anstand und Rationalität ihren Teil zur Pandemiebekämpfung beizutragen.