Foto Senatsitzungssaal im Audimax

Gegen die Einführung von Verwaltungsgebühren: Senat solidarisiert sich mit Studierenden der CAU

In der Sitzung des Senates der CAU am 13.11. wurde einstimmig eine Stellungnahme bezüglich der von Seiten der Landesregierung geplanten Einführung einer Verwaltungsgebühren an den Hochschulen in Schleswig-Holstein beschlossen. Der Senat stellt sich damit klar gegen die Einführung der Verwaltungsgebühren und betont, dass diese Hochschulpolitisch falsch sind und die Studierenden in unverhältnismäßigem Maße belasten. Es wurde folgender Text verabschiedet:

„Der Senat der CAU zu Kiel spricht sich ausdrücklich gegen die geplante Einführung von Verwaltungsgebühren aus.
Diese gehen in unverhältnismäßiger Weise zu Lasten der Studierenden und schwächen die CAU zu Kiel sowie den Bildungsstandort Schleswig-Holstein nachhaltig und in erheblichem Ausmaß.
Das Land Schleswig-Holstein wird dazu angehalten, eine zukunftsorientierte und vor allem tragfähige Hochschulfinanzierung zu erarbeiten und vorzulegen.”

Die Verwaltungsgebühr stellt die Studierenden vor große finanzielle Herausforderungen. Da die Einführung der Verwaltungsgebühr im gleichen Semester wie die Erhöhung des Preises des Semestertickets erfolgt, wird der Semesterbeitrag innerhalb eines Semesters (WS 25/26) um 90€ steigen. Zudem werden im Sommersemester 2026 die Beiträge zum Studierendenwerk um 10€ erhöht, was eine Erhöhung von 100€ auf ca. 370€ innerhalb der nächsten zwei Jahre darstellt. Für eine Gruppe, die bereits zu einem Drittel in Armut lebt, ist diese Erhöhung der Semesterbeiträge schwer zu bewältigen.

Diese Preissteigerungen werden auch die Universität und den gesamten Hochschulstandort Schleswig-Holstein stark belasten, da sich diese im deutschlandweiten Wettbewerb um Studierende als ein großer Standortnachteil erweisen werden. Bereits jetzt leidet die CAU unter stark sinkenden Studierendenzahlen. Zwischen dem Wintersemester 2021/2022 und dem Wintersemester 2024/2025 verlor die Universität nach Berechnungen des Allgemeinen Studierendenausschusses über 12% ihrer Studierenden. Dabei wird sich der leere Abiturjahrgang 2026 ebenfalls stark negativ auf die Studierendenzahl auswirken, da gut 80% der Studierenden der CAU aus Schleswig-Holstein kommen und für dieses Jahr wegfallen. Gerade in dieser Lage ist es wichtig, Anreize, auch für Studierende aus anderen Bundesländern und dem Ausland zu schaffen, ein Studium in hier aufzunehmen, auch um künftige Fachkräfte anzuziehen. Eine Erhöhung der Semesterbeiträge um 100€, die die Kosten des Beginns eines Studiums auf 425€ erhöht, da die Studierenden im ersten Semester zusätzlich 55€ Einschreibegebühren zahlen, setzt keine positiven Anreize, sondern ist ein starkes Argument gegen die Aufnahme eines Studiums in Schleswig-Holstein. Die Einführung einer Verwaltungsgebühr ist nicht nur unsozial sondern auch hochschulpolitisch falsch.

„Wir als AStA begrüßen es sehr, dass sich der Senat der Universität gegen die Verwaltungsgebühren positioniert. Diese trifft die Studierenden, die 60€ mehr zahlen müssen und sie trifft auch die Universität, weil sie den sinkenden Trend bei den Studierendenzahlen beschleunigen werden“

sagt Fritz Herkenhoff, Mitglied des AStA-Vorstandes.

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