Anlässlich der Correctivrecherche zum “Geheimplan gegen Deutschland” stellen wir fest, dass die dort vertretene Haltung gegenüber marginalisierten Gruppen keine Ausnahme mehr ist. Die politische Landschaft Europas und Deutschlands ist geprägt von rechtsextremen und populistischen Tendenzen, die eine menschenfeindliche Agenda verfolgen und eine Gefahr für die freie Entfaltung von marginalisierten Gruppen darstellen.
Auch an deutschen Hochschulen ist die Nachfrage an Antidiskriminierungsberatungen stark gestiegen und es ist eine deutliche Verschlechterung des allgemeinen Klimas zu spüren.
Denn Rechtsextremismus macht auch vor den Toren der Universitäten nicht halt und Faschismus fühlt sich auch in Akademiker*innenkreisen wohl. Die CAU selbst hat eine lange Geschichte vorzuweisen, die es aufzuarbeiten gilt: So hat die Uni unter Anderem Persönlichkeiten wie Werner Catel, welcher maßgeblich an der “Kinder-Euthanasie” beteiligt war, beschäftigt und sich auch lange nach der NS-Zeit nicht distanziert.
Besonders auch im Hinblick auf die Angestrebte Internationalisierungs- und die Diversitätsstrategie der CAU gilt es, sich klar zu positionieren und eine Willkommenskultur zu etablieren. Es reicht nicht, wenn internationalen Studierenden lediglich ein Studienplatz gestellt wird, wir müssen auch aktiv daran arbeiten, ein Klima zu schaffen, in dem sich von Diskriminierung betroffene Studierende unterstützt fühlen.
Wir begrüßen und unterstützen die bundesweiten Proteste gegen eine rechtextreme Politik, denn so wird klar: die Mehrheit ist für eine pluralistische und offene Gesellschaft! Rechtsextremismus stellt die größte Bedrohung für unsere Demokratie dar, und untergräbt die grundlegenden Prinzipen Meinungsfreiheit und Toleranz, die es zu schützen gilt! Die Proteste zeigen, dass das Klima maßgeblich von einer kleinen aber lauten radikalen Minderheit beeinflusst wird.
Für uns ist es entscheidend, entschlossen gegen Rechtsextremismus vorzugehen, um demokratische Werte zu schützen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern. Jedoch ist die Arbeit damit nicht getan. Wir fordern die Universität auf ihr Antidiskriminierungsstelle auszubauen. Gerade jetzt ist die Zeit gekommen, um zu handeln und sich weiter klar zu positionieren.
Nie wieder Faschismus! Nie wieder ist jetzt!