Der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) begrüßt den Start der Entwurfs- und Genehmigungsplanung von Inbetriebnahmestufe 1 (IBS 1) der geplanten Kieler Stadtbahn. Besonders lobend hervorzuheben ist die bisher erfolgreich verlaufende Planungsbeschleunigung. Die ist auch dringend notwendig, denn schon jetzt gerät das Busnetz am Campus und im weiteren Bereich der geplanten IBS 1 regelmäßig an seine Grenzen. Studierende, von denen über ein Drittel den ÖPNV für die Anreise zum Campus nutzt (Stand 2022), sind hiervon besonders betroffen. Eine Stadtbahn ist die einzig realistische Lösung, um diese Kapazitätsprobleme, auch mit Blick auf die stärkere Verlagerung des Verkehrs vom Auto hin zum ÖPNV, langfristig zu lösen.
In diesem Sinne stößt der fehlende Rückhalt von CDU, Steuerzahlerbund und der Initiative „Grünes Kiel ohne Stadtbahn“ in der Studierendenschaft auf großes Unverständnis. Wo Gegner*innen der Stadtbahn zu Unrecht graue Stadtstraßen mit Autos, Spinnennetzen aus Oberleitungen und einer Stadtbahn in der Mitte befürchten, werden tatsächlich lebenswerte Stadtlandschaften geschaffen, die den Menschen statt PKWs den Vorrang einräumen. Angesichts der akuten Probleme und des enormen Potentials der Stadtbahn für den Campus und die Stadtentwicklung darf das Projekt trotz des sich formierenden Widerstands nicht ins Stocken geraten.
„Der Gedanke, dass Elektrobusse im Vergleich zur Stadtbahn die günstigere, sauberere und genauso komfortable Mobilitätslösung wären, ist absolut unrealistisch“,
sagt Laura Falk, Mitglied des AStA-Vorstands.
Der AStA hält es weiterhin für geboten, die Olshausenstraße zusätzlich zum Bau der Stadtbahn von einer Kreisstraße zur Gemeindestraße umzuwidmen. Nur so kann der Durchgangsverkehr effektiv beschränkt werden, damit die Olshausenstraße von einem trennenden zu einem verbindenden Element des Campus werden kann. Der AStA fordert das Präsidium der CAU erneut dazu auf, im Interesse ihrer größten Statusgruppe – der Studierenden – für eine hochwertige und nachhaltige Campusentwicklung einzutreten.
„Bei der Campusgestaltung müssen die Interessen Studierender gleichberechtigt berücksichtigt werden. Deshalb fordern wir eine aktivere Einbindung in den Prozess“,
ergänzt Lukas Drescher, Referentin für Infrastruktur des AStA.
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