Der Allgemeine Studierendenauschuss (AStA) der CAU zu Kiel fordert die Stadt Kiel und die Christian-Albrechts-Universität auf, die Stadtbahnplanung zukunftsorientiert, nachhaltig und ambitioniert anzugehen.
Wichtige Schritte, um die Olshausenstraße neu zu denken die Campusteile zu verbinden und die Potentiale voll auszuschöpfen werden offenbar von der Landeshauptstadt Kiel nicht getätigt.
Im Konkreten fordert der AStA die Aufhebung der Klassifizierung der Olshausenstraße als Kreisstraße, welche bewirkt, dass die Olshausenstraße – auf dem Papier – zum Hochleistungsnetz des Autoverkehrs gehört. Eine uralt Planung, als es noch ein Autobahnkreuz von Olof-Palme-Damm und Olshausenstraße geben sollte und überflüssig ist, weil sämtliche parallelen Straßen Kreis- und Landesstraßen sind.
“Zukunftsweisend wäre ein Campusboulevard, auf dem Fuß-, Rad-, Bus- und Stadtbahnverkehr Vorrang haben, die bestehenden Bereiche aber weiterhin mit dem Auto erreichbar wären. Der momentane Zustand der Olshausenstraße lässt sich einfach zusammenfassen: Laut, dreckig, ein Angstraum für viele und einfach unattraktiv.”
Janes Schröder, AStA Referat für Infrastruktur
Auch die Pläne für den neuen Campusteil Bremerskamp, der ein lebendiges Hochschulquartier werden soll, legen besonderen Wert auf eine Umgestaltung der Olshausenstraße. Die Planer*innen sprechen von einem notwendigen Brückenschlag und der Notwendigkeit des Zusammenwachsens der Teilflächen – dies ist mit schnell fahrenden Autodurchgangsverkehr in der Olshausenstraße nicht zu vereinbaren.
“Eine zukunftsfähige und hochwertige Campusgestaltung – und dazu gehört auch die Olshausenstraße als zentrale und verbindende Campusachse – ist ein bedeutsamer Standortfaktor für die CAU und den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein.”
Stella Thomsen, AStA Vorstand
Laut aktuellster Mobilitätsstudie der CAU pendeln schon jetzt über 90 Prozent der 27.000 Studierenden mit dem Umweltverbund und nutzen kein Automobil. Für die restlichen, die momentan noch gezwungen sind mit dem Automobil anzureisen, werden Parkhäuser und Mobilitätshubs an den Rändern des Campus gebaut, bzw. sind bereits vorhanden.
Der AStA fordert vom Präsidium der CAU und im besonderen von unserer Präsidentin Simone Fulda sich gegenüber der Landeshauptstadt Kiel klar für die Nachhaltigkeitsziele der CAU sowie eine hochwertige Campusentwicklung zu positionieren und auch die Interessen der größten Statusgruppe der Universität Kiel, die Studierendenschaft, mit Nachdruck zu vertreten.
Als Klimaschutztstadt ist die Landeshauptstadt Kiel hier auch in der Verantwortungsrolle, dieser Bezeichnung gerecht zu werden. Durch die mehrfache Auszeichnung innerhalb der letzten Jahre ist klar, dass hier Initiative mit Nachdruck gezeigt werden muss und von uns deutlich gefordert wird
Kontakt: Jonathan Borchers & Janes Schröder, Infrastrukturreferat des AStA
Hintergrund: Kiel bekommt eine Stadtbahn und die erste Linie, die ab 2032 gebaut wird, wird den Campus der Christian-Albrechts-Universität (CAU) anbinden. In einer ersten Trassenplanung wurde der Streckenverlauf bereits abgesteckt, jetzt läuft die Feinplanung der Straßenquerschnitte, auf dem Universitätscampus betrifft das konkret die Umgestaltung der Olshausenstraße vom Westring bis zum Klausbrook. Die CAU ist mit ~27.500 Studierenden und knapp 4.000 Mitarbeiter*innen die größte Erzeugerin von Verkehren in der Landeshauptstadt. Eine nachhaltige Verkehrsplanung der CAU hat somit direkten Einfluss auf die ganze Landeshauptstadt
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